11. Juli 2005

Verdienter Urlaub - Erntehelfen in Australien

Jäh und erbarmungslos klingelt der Wecker um 5 Uhr 25. Er reißt mich aus dem so dringend benötigten Schlaf und signalisiert: Es ist Zeit für einen neuen Arbeitstag auf der Obstplantage in Australien. Mit einem Hut, einem langärmeligen Hemd, Sonnencreme und einem Pflückbeutel (picking bag) fahre ich mit anderen Rucksackreisenden zur Pfirsichplantage.

Anfänglich geht das Pflücken nur langsam voran. Aber wer Geld verdienen will, muss sich ranhalten. Denn bezahlt wird nicht pro Stunde, sondern nach vollen Kisten. Mit etwas Geduld und Übung kann man so neben den täglichen Ausgaben etwas sparen und einige Wochen umherreisen.

Als Erntehelfer findet man überall in Australien Arbeit, denn Bananen, Mangos, Esskastanien und andere Früchte müssen immer irgendwo gepflückt werden. Dabei kann einem allerdings das Klima übel mitspielen. Wer sich auf freiem Feld acht Stunden nach Tomaten bückt, muss aufpassen. Mindestens zwei Flaschen Wasser und eine dicke Schicht Sonnencreme sind Pflicht. Nicht zu unterschätzen ist auch der Muskelkater, der einen über Tage quälen kann. Obstplantagen sind die angenehmere Arbeit. Die Bäume spenden Schatten und das frische Obst schmeckt ausgesprochen gut. Schöner Nebeneffekt: Am Abend bei Barbecue und einigen Büchsen Bier kommen im Gespräch mit anderen Erntehelfern Reisegeschichten aus ganz Australien zusammen. Und wie es der Harvest-Guide, die Erntehelfer-Fibel ausdrückt: "Fruit-Picking ist ein großartiger Weg, um einen fitten und gesunden Lebensstil zu verwirklichen."

Auszug aus dem Buch: Jobhopping Down Under - Jobs, Praktika und Working Holiday in Australien. Freiburg 2005

Quelle: UnAufgefordert. Die Studentinnen- und Studentenzeitung der Humboldt-Universität zu Berlin. Juli 2005