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Erfahrungsbericht von Jörn Schulz
„Dont’t panic if it is organic“ – Backpacken auf einem Tauchboot

Mit einer leicht grünlichen Färbung im Gesicht hänge ich über der Reling der Taka II, einem alten Fischkutter, der zu einem Tauchboot umfunktioniert wurde. Die Taka II befindet sich auf hoher See, weit und breit kein Land in Sicht. Das einzige, was meine Augen in der anbrechenden Dämmerung erspähen können, ist ein ständig auf und ab wippender Horizont. Dass nicht die Trennungslinie zwischen Wasser und Himmel sich bewegt, sondern die bis zu zwei Meter hohen Wellen das Boot so kräftig durchschütteln, ist mir rational bewusst. Nur mein Magen will das nicht so ganz begreifen.

Mir ist im wahrsten Sinne des Wortes speiübel und ich fühle mich, als wenn ich in den nächsten Stunden in die ewigen Fischgründe übergehen werde. In mir drin dreht sich alles, wie eine Waschmaschine im Schleudergang. Ein derart heftiges Schwindelgefühl hatte ich bis jetzt nur nach dem ersten, exzessiven Alkoholkonsum verspürt. Und der liegt schon länger zurück. Es geht mir unglaublich miserabel. Der Gestank an Deck, den die großen Dieselmotoren der Taka II verursachen, trägt seinen Teil zu meinem üblen Situation bei.

Neben mir – lässig am Geländer lehnend – steht Alison, die neuseeländische Küchenchefin. Sie grinst mich an. „Am Anfang denkst du, dass du bald sterben musst. Das ist ein schlimmes Gefühl. Aber dann realisierst du, dass du „nur“ seekrank bist. Und das ist schlimmer. Wenn es dich beruhigt: Du siehst echt schlecht aus“, versucht sie mich aufzumuntern.

Es ist der erste Abend eines viertägigen Boottrips im Großen Barriereriff, der vom Tauchtour-Unternehmens „Taka Dive“ organisiert wurde. Von Cairns aus gestartet, werden wir weit auf den offenen Ozean fahren, um zu weniger frequentierten Riffen vorzudringen, wo wir in Ruhe atemberaubende Tauchgänge absolvieren können. Wir: das sind die 27 zahlenden Gäste an Bord, 7 Crewmitglieder und ich, der Küchenhelfer. Als „Hosty“ habe ich vor ein paar Tagen auf der Taka II angeheuert. Nun darf ich gegen Mithilfe in der Kombüse die gesamte Tauchtour „kostenlos“ mitmachen sowie pro Tag mindestens zweimal die Schönheit des Großen Barriereriffs unter Wasser erleben und im Südpazifik tauchen.

Den Tipp als Küchenhilfe auf einem Tauchboot mitzufahren und dafür die rund A$ 900 (~ 540 EUR) für den Trip zu sparen, hatte ich von zwei israelischen Backpacker bekommen, als wir zusammen von Darwin nach Alice Springs fuhren. ...

Der komplette Erfahrungsbericht ist in "Jobhopping Down Under" abgedruckt.